Weingut Frölich-Hake, Naumburg-Rossbach (Saale-Unstrut)

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Weingut Frölich-Hake: Der „Aufsteiger“ an Saale-Unstrut

 

So ein richtiger Geheim-Tipp ist das Weingut Frölich-Hake im Anbaugebiet Saale-Unstrut ja nicht. Immerhin ist der Naumburger Betrieb Mitglied in der renommierten Winzergruppe Breitengrad 51 und im VINUM-Weinführer mit 2 Trauben vertreten.

 

Das von Sandra und Volker Frölich 1997 gegründete Weingut erlebt aber in den letzten Jahren einen Qualitätsschub. Die Voraussetzungen für das innovative Paar sind gut. Das 10 Hektar große Weingut liegt im Naumburger Stadtteil Rossbach am Beginn der bekannten „Weinmeile“. Ein schönes Plätzchen für den schmucken Gutsausschank, der von Wanderern und Weinliebhabern gern frequentiert wird. Wichtiger für die Weinqualität ist aber, dass der Betrieb Rebflächen in den Spitzenlagen des Anbaugebiets bewirtschaftet: Neben dem Naumburger Steinmeister besitzt das Weingut Weinstöcke im Freyburger Edelacker und im Dorndorfer Rappental.

 

Bei einer ausgedehnten Verkostung konnten wir uns überzeugen, dass die aktuelle Kollektion ein hohes Niveau aufweist. Bei Frölich-Hake gibt es regionaltypisch würzige, bodengeprägte Weißweine:

 

-        Silvaner

Einen guten Einstieg ins Sortiment bietet der harmonische und süffige Gutswein-Silvaner aus 2022. Der 2022er Terroir-Silvaner Muschelkalk bringt mit seiner frischen, kräutrigen Würze eine deutliche Steigerung.

 

-        Weißburgunder

Weißburgunder ist eine der Parade-Rebsorten des Anbaugebiets Saale-Unstrut. Auch bei Frölich-Hake überzeugt der 2023er Muschelkalk Weißburgunder durch Klarheit und Harmonie. Vielfältige Fruchtaromen nach Quitte und Melonen umschmeicheln den Gaumen. Eine Kaufempfehlung gilt dem 2022er Weißburgunder aus dem Naumburger Steinmeister. Die Mineralität des Steinmeisters bringt komplexe Weine hervor.

 

-        Grauburgunder 

Wir haben 6 Grauburgunder aus dem Freyburger Edelacker und dem Naumburger Steinmeister probiert. Den Auftakt bildeten der 2022er und der 2023er Grauburgunder aus dem Freyburger Edelacker, wobei der 2023er derzeit die Nase leicht vorne hat. Die Kalkstein-Mineralität bildet das Rückgrat des Burgunders. Honigsüßer Schmelz und subtiles Fruchtspiel ergeben einen eleganten Speisenbegleiter.

 

Vom Naumburger Steinmeister verkosten wir die Lagen-Grauburgunder aus 2021, 2022 und 2023.

Alle 3 Jahrgänge zeigen Klasse und Vitalität. Favorit ist der glockenklare 2022er Grauburgunder. Frische Frucht, Komplexität und feine Mineralik machen ihn zu meinem Favoriten in der gesamten Kollektion.

 

Noch eine Spur dichter und vielfältiger zeigt sich der 2022er Grauburgunder Breitengrad 51 aus dem Naumburger Steinmeister. Ein wuchtiger Burgunder mit Kraft und Tiefe.

 

-        Riesling

Schon der Gutswein-Riesling aus 2022 verfügt über schöne Frucht-Aromen, wobei der Pfirsich dominiert. Der 2023er Lagen-Riesling aus dem Freyburger Edelacker bringt mehr Tiefe und Komplexität. Spitzen-Riesling ist aber der 2023er Breitengrad 51 aus dem Dorndorfer Rappental. Der Riesling brilliert mit ausgeprägter Mineralik und würziger Frische.

 

Frölich-Hake kann mit den Spitzenbetrieben des Anbaugebiets Saale-Unstrut absolut mithalten. Aktuell stellt das Weingut eine stimmige Weißwein-Kollektion vor, bei der Weiß- und Grauburgunder hervorstechen. Aber auch Riesling und Silvaner überzeugen. Das fein abgestimmte Sortiment zeigt insbesondere im gehobenen Bereich ein gutes Preis-Genuss-Verhältnis.

 

Für die Zukunft scheint der Betrieb gut gerüstet. Die beiden Töchter studieren an der Weinbau-Universität Geisenheim und bringen neue Ideen in den Betrieb. So werden die schön ausgestatteten Flaschen bei Frölich-Hake in den nächsten Jahren noch manche Überraschung bringen. Frölich-Hake ist ein Name, den sich jeder Wein-Freund von Saale-Unstrut merken sollte.

 

Kontaktdaten

Weingut Frölich-Hake

Am Leihdenberg 11

06618 Naumburg-Rossbach

Tel.: 03445/266800

Mail: weingut@froelich-hake.de

Internet: www.froelich-hake.de

 

Weingutportrait von Manfred Beismann, September 2024