Stetten im Remstal / 13. - 14.09.2013

 

Die Herbst-Exkursion des Vereins für Weinkultur führte in diesem Jahr nach Stetten im Remstal. Der von Klaus Reinelt und Manfred Beismann perfekt organisierte Ausflug ins Weinanbaugebiet Württemberg begann mit einer Besichtigung der Stettener Y-Burg. Die im 14. Jahrhundert erbaute Burg thront hoch über dem Ort inmitten der bekannten Stettener Lagen Pulvermächter und Brotwasser. Direkt unterhalb der Burg hat eine Initiative um den Heimatforscher Ebbe Kögel und den Winzer Jochen Beurer einen Museumsweinberg angelegt, in dem historische Trockenmauern restauriert und fast ausgestorbene Rebsorten neu angepflanzt wurden. Riesling-Spezialist Jochen Beurer überzeugte anschließend die badischen Gäste, dass seine spontan vergorenen und unverwechselbaren Rieslinge zur Gebietsspitze in Württemberg gehören.

Zentraler Programmpunkt am Nachmittag war eine fulminante Weinprobe im Weingut Karl Haidle. Das Weingut ist Seriensieger beim Deutschen Rotweinpreis und gehört seit Jahren zu den Top-Betrieben in Württemberg. Seniorchef Hans Haidle präsentierte eine exquisite Kollektion aktueller Weiß- und Rotweine. Aus der Phalanx seiner Spitzenrotweine ragte der im Barrique ausgebaute Lemberger Mönchberg heraus. Der Tag endete für die unter 50jährigen Vereinsmitglieder mit einem Besuch der Nacht der Keller im benachbarten Weinstadt.  Die badischen Kellergeister stellten dabei fest, dass unsere schwäbischen Landsleute nicht nur „schaffen“, sondern auch feiern können.

Am Sonntag besichtigten die Teilnehmer die Grabkapelle in Stuttgart-Rotenberg. König Wilhelm von Württemberg hatte den klassizistischen Rundbau 1824 für seine früh verstorbene Ehefrau, die Zarentochter Katharina, auf dem Hausberg der Württemberger errichten lassen. Von der Grabkapelle genießt man einen atemberaubenden Blick auf die angrenzenden Weinberge und das Neckartal. Am Nachmittag fuhren die Vereinsmitglieder mit der Erkenntnis nach Hause, dass württembergische Weine maßgeblich zu dem in der Fachpresse bejubelten deutschen Rotweinwunder beitragen.

 

Bericht von Manfred Beismann